Vorhang auf für Escort Herzdame aka Jessica, die uns folgende prickelnde Geschichte über einen Theaterbesuch in Berlin schrieb. Habt Ihr ähnlich erotische Momente in der Öffentlichkeit erlebt? Dann schreibt uns doch an magazin@kaufmich.com oder erzählt uns im Kommentarteil davon.
Eines meiner spannendsten sexuellen Erlebnisse in Berlin war das Fummeln mit einem mir vorher und nacher vollkommen fremden Mann in der Komödie am Kudamm. Vor 4 Jahren war ich statt „Bob der Baumeister“ eher Schauspiel-Fetischistin und JEDEN FREITAG zu Gast im Hans-Otto Theater oder in der Komödie am Kudamm. Und genau dort passierte es mir an einem extrem stimmigen Freitag, dass ich sogar Freikarten für die Vorstellung gewann. Da an diesem Tag niemand Zeit hatte, mich zu begleiten, kam ich auf die schiefe Idee, das Ticket auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Brachte jedoch nichts! Als Plan B – nee, eher Plan A2 wie es jetzt neudeutsch heisst – ersann ich mir einfach VOR dem Theater bis 5 min vorm Veranstaltungsbeginn zu warten, um jemandem, der das Stück UNBEDINGT sehen wollte, diese Karte zu präsentieren.
Nachdem ich 5 Ehepaare angesprochen hatte, die natürlich ALLE gut ausgerüstet waren, dachte ich beschämt dass ich mich hier zum absoluten Volldeppen mache und wollte gerade ins Theater hinein gehen, als mich ein junger Mann ansprach, ob ich ihm eine kleine Spende für den „Straßenfeger“ geben könnte. Da ich leider nur einen 50 € – Schein dabei hatte und nicht eine einzige Münze in meinem Portemonnaise klimperte, gab ich ihm das Theaterticket . Ich dachte, vielleicht hätte er ja Lust darauf, sich mal ins Theater zu setzen und sich dort aufzuwärmen – denn er war „ganz normal“ in Jeans + Shirt bekleidet, also keineswegs dreckig, sodass er ohne Weiteres im Theater eingelassen worden wäre. Ich ging auf meinen Platz und nur Sekunden, bevor die Veranstaltung ihren Anfang nahm, setzte sich ein chicer Herr um die 40 im Anzug neben mich – unschwer erkannte ich, dass der Straßenfeger-Verkäufer „meine“ Partnerkarte geschafft hatte zu verticken – und das binnen 1-2 Minuten – RESPEKT; ein absolutes Verkaufstalent!
Vielleicht habe ich meinen Sitznachbarn in spe daher so interessiert angesehen weil ich erstaunt war dass er den „Deal“ eingegangen war, vielleicht lief in meinem zu phantasiereichen Hirn auch schon wieder längst ein Film ab und ich sponn mir in bunter Farbe aus, WER dieser mysteriöse Fremde wohl war – ein Geschäftsmann allein in der wilden Hauptstadt? Ein Einzelgänger? Hatte er gerade Stress in der Ehe und die aufgedrängte Ablenkung hier im Theater ging er daher gern ein? Fragen über Fragen. Ausserdem roch sein Parfum sehr lecker & so jung wie ich war und erst frisch nach Berlin gezogen, war ich für jedes sich mir bietende Abenteuer sofort Feuer und Flamme. Also rückte ich mit meinem Oberkörper etwas dichter an ihn heran – man konnte es sich ja mal im Theatersitz etwas gemütlicher machen, oder?! Ich spürte dass er nichts dagegen hatte, denn seine Hand blieb auf seiner Armlehne ruhen. Sollte ich noch einen Schritt weiter gehen? Ich wartete sicherheitshalber 1 Minute bis sich meine Füße neben seine Füße gesellten – immer noch kein Abrücken seinerseits und – Gottlob – kein Gezeter dass ich mich zu breit machen würde.
Ich war so erpicht darauf, mir mehr von ihm einzufordern, dass ich merkte, wie ich gleichzeitig erregt war, aber mir zur selben Zeit auch flau am Magen wurde. Ich traute mich kaum noch zu atmen. Was an Text auf der Bühne gesprochen wurde, davon konnte ich sowieso nichts mehr erhaschen. Mit letzter Kraft schaffte ich es, meine Hände zuerst auf meine Knie zu legen – sie zitterten dabei leicht – um schnell mit ihnen in die Offensive zu gehen und sie „zufällig“ an die seinen zu legen. In diesem Moment habe ich meine Atmung wohl komplett eingestellt – alles an mir war nur noch Spannung und Errötung. Und siehe da, ganz sanft bemerkte ich wie meine Hände langsam von seinen zurückgestreichelt wurden. Vor Freude darüber, dass mein Mut sich gelohnt hatte, hätte ich am liebsten laut im Theater aufgeschrien „Ja, das ist sooooo geil – erwiderte Lust!“ Statt dessen versuchte ich, nur still in mich hinein zu lächeln, um keine Aufmerksamkeit zu erregen.
Ich durfte noch genießen wie „Mister X“ mich am Schritt streichelte und ich die Beule in seiner Hose ertaste… dann – noch bevor die Pause eingeläutet wurde – verließ er den Vorstellungsraum und war verschwunden. Ich hatte gehofft, ihn eventuell in der Pause wiederzusehen und unser lustvolles Spiel auf der Theatertoilette zu beschließen oder einen Hinweiszettel auf meinem Sitz zu finden, aber nichts dergleichen geschah. Und so bleibt mir, immer wenn ich mal wieder im Theater sitze, die heisse Erinnerung an eine frivole Theatervorstellung, die – da sie nur eine Andeutung war – wohl immer meine Phantasie beflügeln wird, denn das Ende unseres Liebesspiels hat „Mr X“ mir und meinen Ideen überlassen. Und die Phantasie kann GELEGENTLICH prickelnder (und sehnsuchtsvoller) sein als die praktizierte Realität, denn diese verblasst mit den Jahren.
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